Grenzenlose Menschlichkeit, Tafel 4

United4Rescue Dokumentationsausstellung Tafel 4

Schutz des Lebens hat oberste Priorität

Seit Jahrzehnten sterben jedes Jahr viele Menschen bei der Flucht über Meere. Es ist ein globales Problem, das so lange anhalten wird, wie es Fluchtursachen gibt, darunter: Konflikte und Krieg, Staatenlosigkeit, Armut und wirtschaftliche Ungleichheit. Wenn Personen in Seenot geraten, gebietet die seemännischer Tradition und auch das internationale Recht, dass der Schutz von Leben oberste Priorität hat, indem für eine rechtzeitige Rettung und sichere Ausschiffung gesorgt wird. Dabei ist es zunächst unbedeutend, welchen Status die Geretteten haben.

1910 wurden erstmals internationale Regeln für die Rettung von in Seenot geratenen Menschen im „Übereinkommen zur einheitlichen Feststellung von Regeln über die Hilfeleistung und Bergung in Seenot“ festgeschrieben. Darin heißt es: „Jeder Kapitän ist verpflichtet, allen Personen, selbst feindlichen, die auf See in Lebensgefahr angetroffen werden, Beistand zu leisten, soweit er dazu ohne ernste Gefahr für sein Schiff und für dessen Besatzung und Reisende imstande ist.“

Wir haben ein Schiff geschickt, dann zwei, dann viele. Bereit, Menschenleben zu retten! Dennoch gilt: Unsere Bündnisschiffe, allgemein die zivile Seenotrettung, sind nur eine Notlösung. Denn Seenotrettung ist staatliche Aufgabe. Und vor allem: Seenotrettung ist kein Ersatz für eine politische Lösung. Verantwortung für das anhaltende Sterben im Mittelmeer tragen die europäischen Regierungen, die sich schon vor Jahren von einer humanitären Politik verabschiedet haben. Doch wir dürfen nicht wegschauen. Es gibt Gott sei Dank auch ein anderes Europa, ein Europa mit Herz und Seele, dass auf und hinter den zivilen Rettungsschiffen steht und durch Einsatz und mit Spenden hilft, Menschen aus Seenot zu retten. Dieses Europa macht Mut für die Zukunft.

 


Im Bündnis mit United4Rescue stellt die Stiftung Deutsches-Albert-Schweitzer-Zentrum eine Dokumentationsausstellung über die Seenotrettung und die kirchliche Flüchtlings- und Migrationshilfe vor.



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