Das Lambarene-Spital ist heute eine moderne Poliklinik mit eigenem Forschungslabor, mit Kindergarten und Grundschule und einer eigenen Trinkwasseraufbereitung.
Die zunehmende Anzahl an Malaria- und Aids-Kranken wie auch der Tuberkulosepatienten findet dort Aufnahme und erfolgreiche Behandlung. Bei den chirurgischen Eingriffen sind Unfälle und Darmbrüche am häufigsten. Jeder Bedürftige wird wie zu Albert Schweitzers Tagen versorgt, auch wenn er die Behandlung nicht bezahlen kann.
Das Albert-Schweitzer-Spital hat heute insgesamt etwa 256 Mitarbeiter von denen 139 im medizinischen Bereich tätig sind. Damit leistet das Spital heute einen wesentlichen Beitrag zum Gesundheitswesen in ganz Gabun.
Im Jahre 2017 wurden wieder mehr als 5.000 Patienten stationär behandelt und über 1.000 Operationen wurden vorgenommen. Die Ambulanz verzeichnete fast 24.000 Untersuchungen und ambulante Behandlungen, wobei vor allem die Kinderklinik und die vor einigen Jahren neu gebaute Geburtenstation mit etwa 1.000 Geburten jährlich gut ausgelastet sind. Ein weiterer Schwerpunkt sind Impfungen, besonders bei Kindern.
Das von Schweitzer gegründete Lepradorf beherbergt heute noch 9 Patienten. Von diesen müssen aber nur noch zwei wegen Wundinfektionen regelmäßig behandelt werden.
Trägerin des Albert-Schweitzer-Spitals ist heute eine Internationale Stiftung, die neben den Eigeneinnahmen aus dem Spitalbetrieb vom Staat Gabun und nationalen Hilfsvereinen finanziert wird.
Nach wie vor ist das Albert-Schweitzer-Spital von großer Bedeutung für die Region um Lambarene und darüber hinaus. Zwar gibt es seit den 1930er Jahren ein staatliches Regionalkrankenhaus, doch fast alle Patienten gingen „zu Schweitzer“, weil sie dort eine kompetente und fürsorgliche Behandlung erhielten. Das blieb auch nach dem Tod Schweitzers so und änderte sich erst nach dem Bau eines modernen Regionalspitals vor zehn Jahren.
Dennoch kann das Schweitzer-Spital nicht über einen Mangel an Patienten klagen. Und da dort im Gegensatz zum staatlichen Krankenhaus nach wie vor auch die behandelt werden, die ihre Rechnung nicht oder nur teilweise bezahlen können, kommen wie zu Schweitzers Zeiten viele sozial Schwache ins Spital.
Das Herzstück des Krankenhauses ist die Poliklinik mit der Patientenaufnahme, den Sprechzimmern der Ärzte, dem Labor, der Röntgenabteilung, der Notaufnahme und den drei Operationssälen. Im Untergeschoss befindet sich die Apotheke.
Um die Poliklinik gruppieren sich die Pavillons der Chirurgie, der Geburtsabteilung und der Kinderklinik, daneben gibt es noch die Schwangerschaftsberatung, den Mutter-Kind-Dienst und auch eine Zahnklinik.
Im Jahr 2017 wurden 5.172 Patienten stationär aufgenommen und 23.888 ambulant behandelt. Die folgende Tabelle stellt einzelne Bereiche etwas genauer vor.
Stationäre Aufnahmen | Gesamt | 5.172 |
Innere Medizin | 997 | |
Chirurgie | 479 | |
Geburtsstation | 1.973 | |
Kinderklinik | 1.725 | |
Geburten | Gesamt | 727 |
Operationen | 698 | |
Ambulante Behandlungen | Gesamt | 23.888 |
Innere Medizin | 5.110 | |
Chirurgie | 767 | |
Gynäkologie | 874 | |
Schwangerschaftsuntersuchungen | 1.618 | |
Kinderklinik | 5.137 | |
Notaufnahme | 2.623 | |
Mutter-Kind-Dienst | 5.497 | |
Zahnklinik | 1.596 | |
Augenklinik | 666 | |
Röntgenuntersuchungen | 1.759 | |
Laboruntersuchungen | 42.948 |
Mit Ausnahme der Geburtsabteilung sind die Zahlen gegenüber 2016 rückläufig. Das hängt in erster Linie mit einem wochenlangen Streik des Personals in der ersten Jahreshälfte zusammen, der durch finanzielle Hilfe des Deutschen und des Schweizer Hilfsvereins beendet werden konnte, sowie mit dem Fehlen von Ärzten in einigen Bereichen wie in der Chirurgie.