Von Roland Wolf
Vier werdende Mütter kamen ins Spital, um ihre Kinder zur Welt zu bringen, und sie starben mit ihren Kindern bei der Geburt infolge hohen Blutverlusts. Eine der Mütter litt an einer Sichelzellenanomalie, was ihre Überlebenschance von vornherein als gering einschätzen ließ, doch die drei anderen Mütter hätten sicher gerettet werden können, wenn es genügend Blutkonserven gegeben hätte.
Dies war im Jahr 2010. Doch auch in diesem Jahr gab es bereits fünf Todesfälle wegen Blutmangel auf der Geburtsstation und einige in der Inneren Medizin. Auch sie wären vermeidbar gewesen, gäbe es eine Blutbank im Schweitzer-Spital.
Eine Blutbank kann Menschenleben retten, doch kaum ein Krankenhaus in Gabun verfügt über eine solche Einrichtung. Wird Blut benötigt, werden die Angehörigen des Patienten zur Ader gelassen. Das kann bei programmierten Eingriffen eine Lösung sein, taugt aber bei Notfällen nicht. Denn nicht nur in Ausnahmesituationen, auch in normalen Zeiten braucht das Spital rund 60 Einheiten Blut jeden Monat. Die Hälfte davon wird in der Kinderklinik benötigt, ein Drittel in der Chirurgie, der Rest in der Geburtsklinik.
Der Deutsche Hilfsverein will helfen, dieses wichtige Projekt zu finanzieren. Dazu gehört zunächst die Schaffung der technischen Voraussetzungen für eine kontrollierte und sachgerechte Lagerung und die Ausbildung einer einheimischen Fachkraft. Dazu gehört aber auch, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren mit Vorträgen, Flugblättern sowie Radio- und Fernsehbeiträgen.
Ziel ist es, dann regelmäßig Blutspendenaktionen durchzuführen und die Zahl der freiwilligen Spender deutlich zu erhöhen. Neben der Verfügbarkeit über eine ausreichende Zahl von Blutkonserven sollen auch die gezielten Spenden im Hinblick auf vorhersehbare chirurgische Eingriffe gesteigert werden. Damit wird die Zahl der vermeidbaren Todesfälle in absehbarer Zeit zurückgehen.
Helfen Sie uns dabei. Mit Ihrer Spende wollen wir ganz gezielt diese überlebenswichtige Aufgabe im Albert-Schweitzer-Spital umsetzen.