Von Roland Wolf
Vor der Sitzung der Internationalen Stiftung für das Albert-Schweitzer-Spital Mitte Oktober in Lambarene wurden die nichtgabunischen Mitglieder des Stiftungsrats im Präsidialamt empfangen, zunächst vom Stellvertretenden Generalsekretär und Lambarene-Beauftragten des Präsidenten Eric Chesnel, anschließend vom gabunischen Staatspräsidenten Ali Bongo Ondimba, der sich 45 Minuten Zeit nahm für ein Gespräch mit den Vertretern aus USA, Schweiz, Frankreich und Deutschland. Im Mittelpunkt der Unterredungen standen die Vorhaben der gabunischen Regierung im Jubiläumsjahr des Albert-Schweitzer-Spitals.
Beide Gesprächspartner wiesen zunächst auf die große Bedeutung des Ereignisses für den Staat Gabun hin, aber auch für das übrige Afrika und weltweit. Dementsprechend will Präsident Bongo Ondimba zahlreiche hohe Staatsgäste einladen – Staatsoberhäupter und hochrangige Politiker sowie Nobelpreisträger für Frieden und Medizin. Im Hinblick auf das Jubiläum sei eine Reihe von Infrastrukturmaßnahmen geplant, so die Erneuerung der Straße zwischen Libreville und Lambarene und der Bau eines Konferenzzentrums in der Stadt Lambarene. Im Schweitzer-Spital solle ebenfalls die Infrastruktur verbessert und das bestehende Forschungszentrum um ein weiteres Gebäude vergrößert werden. Für den Staatspräsidenten ist es der erste Baustein des von ihm gewollten Universitätsklinikums (CHU) in Lambarene, das in Kooperation zwischen dem Albert-Schweitzer-Spital, dem Forschungszentrum und dem Staatlichen Krankenhaus entstehen soll. Dass dieses CHU kommen wird, konnten die Stiftungsratsmitglieder einen Tag später auf dem Krankenhausgelände sehen: Die Bauarbeiten für das Forschungsgebäude hatten bereits begonnen.
Die europäischen Ratsmitglieder wiesen in diesem Zusammenhang aber mit Nachdruck darauf hin, dass die Einrichtung eines Universitätsklinikums ohne eine grundlegende Renovierung des derzeitigen, mehr als 30 Jahre alten Krankenhauses keinen Sinn macht. Präsident Bongo Ondimba stimmte dem zu und versprach die Unterstützung des Staates bei dieser Aufgabe. Da die zahlreichen geplanten Baumaßnahmen nicht bis zum Tag des Jubiläums am 16. April fertiggestellt werden können, hat der Staatspräsident die offizielle Feier auf den 6. bis 8. Juli 2013 verschoben.