Am 6. Mai 2017 fand die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins im Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrum in Frankfurt am Main statt.
Bevor der Vorstand über Lambarene und die zahlreichen unterschiedlichen Projekte berichtet, die 2016 geprägt haben, galt sein Dank allen im Sinne Schweitzers arbeitenden Mitstreitern. Ganz besonders vor allem den ehrenamtlichen Mitarbeitern, deren wichtige Arbeit viele Projekte und Initiativen erst möglich macht. Einen weiteren großen Anteil am guten Gelingen der Arbeit des DHV haben die Mitarbeiterinnen des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums (DASZ).
Dank der zahlreichen Spenden konnte der DHV das Spital in Lambarene in 2016 wieder mit 178.000 Euro unterstützen. An erster Stelle stand wie bisher die Begleichung der Medikamentenrechnungen und der Einkauf von Labormaterial mit rund 85.000 Euro. An zweiter Stelle standen 28.000 Euro für soziale Maßnahmen im Sinne des Spitalgründers: 10.000 Euro für den Buruli-Fonds und 18.000 Euro für Sozialfälle. 23.000 Euro stellte der DHV für Reparaturmaßnahmen zur Verfügung, nachdem ein schwerer Sturm Gebäude des Spitals und des Lepradorfes beschädigt hatte. Kleinere Projekte waren die Finanzierung eines neuen Motors für das Boot, zweier Einsätze eines Tierarztes und des Einsatzes eines deutschen Buchhalters.
Ende September 2016 ist Jean-Pierre Salinière zum neuen Spitaldirektor gewählt worden und trat sein Amt Anfang 2017 an. Er hat Erfahrung in der Leitung von Krankenhäusern in Frankreich und Übersee. Erfreulich ist zu berichten, dass sich der neue Direktor schnell eingearbeitet hat und die Herausforderungen gut erkannt hat.
Die Situation in Lambarene (vor allem die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen) ist 2017 nach wie vor prekär. Der Staat Gabun hat jahrelang über seine Verhältnisse gelebt und tut es zum Teil weiterhin (Beispiel: Ausrichtung der Afrika-Meisterschaft dieses Jahr). Zugleich ist die Lage im Gesundheits- und Bildungswesen unzulänglich. Gabun kommt auch den Verpflichtungen gegenüber dem Spital nicht nach. 2015 wurde die jährliche Subvention für das Spital mit Hinweis auf den fallenden Ölpreis halbiert. 2016 war es etwas besser. Der Präsident hat im Rahmen eines Treffens eine Erhöhung der Subvention auf 900 Mio. CFA (ca. 1.372 Mio. Euro) zugesagt, diese wurden aber bisher nicht in dieser Höhe überwiesen.
An den Sitzungen der Spitalstifung (FISL) nehmen Dr. Neuhoff und Dr. Wolf teil, wodurch der DHV seine Bedeutung als zweitgrößter internationaler Geldgeber geltend macht. Auch 2016 hat Herr Dr. Wolf wieder eine Reisegruppe nach Lambarene geführt.
Nun zu den zahlreichen Projekten, die 2016 geprägt haben:
So wird aktuell die Neugestaltung unserer Webseite erarbeitet. Herr Brandes, unterstützt von einem Team des DHV, pflegt den Social-Media-Bereich ehrenamtlich. Die Digitalisierung unseres Archivs schreitet zügig voran, vor allem dank einer neuen ehrenamtlichen Mitarbeiterin. Ein internationales Filmprojekt, finanziert von der AISL, dem SHV und dem DHV, ist fertig: Zwei Filme zeigen Albert Schweitzers Leben, sein Spital in Lambarene und die Aktualität seines geistigen Werkes. Gedacht sind die Filme z.B. für Schulen und Vorträge. Auch ein Hörbuch mit Auszügen aus dem Briefwechsel von Albert Schweitzer und Helene Bresslau ist fertig.
Über das gesamte Jahr 2016 haben mehrere Vorstandsmitglieder wieder zahlreiche Vorträge gehalten und so die wichtige Arbeit unseres Vereins sehr unterstützt. „Martin Luther und Albert Schweitzer: Bekenntnisse für das Leben“ heißt das Thema der Tagung vom 22. – 24. September 2017 in Weimar, die vom Albert-Schweitzer-Komitee und dem DHV gemeinsam gestaltet wird. Das Anti-Kriegsmuseum in Berlin zeigt gemeinsam mit dem Gandhi-Informationszentrum zu Albert Schweitzers „Wort an die Menschen“ vom 24. April bis zum 24. September 2017 eine Ausstellung. Die Stiftung DASZ hat die Schirmherrschaft übernommen.
Der aktuelle Rundbrief 2017 ist fertig für den Druck und stellt Helene Schweitzer-Bresslau in den Mittelpunkt. Für den Rundbrief 2018 ist das Thema „Frieden“ vorgesehen.