Albert Schweitzer Wanderausstellung, Tafel 15

Albert Schweitzer Wegbereiter für eine lebenswerte Zukunft

Albert Schweitzers Denken und Handeln machen ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit, die als Wegbereiter für eine lebenswerte, gerechte und humanistisch geprägte Zukunft gilt. Seine Relevanz lässt sich auf mehreren Ebenen beleuchten:

1. Ethisches Grundprinzip: „Ehrfurcht vor dem Leben“

Schweitzers zentraler Gedanke, die Ehrfurcht vor dem Leben , fordert Respekt und Verantwortung für alles Lebendige. Dieses Prinzip geht über traditionelle anthropozentrische Ethiken hinaus und umfasst alle Lebewesen, unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen. Schweitzers Ansatz kann als Grundlage für einen ökologischen Humanismus dienen, der:

  • Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Fokus rückt: Die globale Klimakrise und das Artensterben machen Schweitzers Einsicht, dass das Überleben der Menschheit von der Achtung gegenüber der Natur abhängt, aktueller denn je.
  • Interkulturellen Respekt fördert: Seine Ethik verbindet unterschiedliche religiöse und kulturelle Traditionen, die auf universellen Werten wie Mitgefühl und Solidarität basieren.

2. Praktisches Engagement für Gerechtigkeit

Schweitzers Lebenswerk, insbesondere die Gründung des Krankenhauses in Lambaréné (Gabun), zeigt, wie humanistisches Denken in konkretes Handeln umgesetzt werden kann:

  • Hilfe zur Selbsthilfe: Statt bloßer Wohltätigkeit schuf er Strukturen, die langfristig befähigten Menschen, ihr Leben selbst zu verbessern.
  • Kampf gegen Ungerechtigkeit: Schweitzer war ein scharfer Kritiker kolonialer Ausbeutung und der Missachtung der Würde afrikanischer Völker. Seine Arbeit erinnert daran, dass globale Gerechtigkeit eine zentrale Aufgabe der Menschheit bleibt.

3. Verbindung von Wissenschaft, Kunst und Spiritualität

Schweitzer verkörperte eine ganzheitliche Bildung, die Wissenschaft, Kunst, Ethik und Ästhetik vereint:

  • Wissenschaftlicher Fortschritt mit Verantwortung: Als Arzt verband er technische Expertise mit Mitgefühl und Gemeinwohlorientierung, ein Modell für die heutige Medizin und Forschung.
  • Musikalische und spirituelle Inspiration: Schweitzer war ein herausragender Organist und Bach-Forscher. Seine Musik öffnet Zugänge zu transzendenten Erfahrungen, die viele Menschen motivieren können, sich für höhere Werte einzusetzen.

4. Ein Mahner für den Frieden

Schweitzer war ein entschiedener Pazifist. Seine Warnung vor jeder Waffengewalt und vor nuklearer Aufrüstung, außerdem seine Suche nach Völkerverständigung sind Vorbilder für den Einsatz gegen moderne Bedrohungen wie Kriege, Gewalt jeder Art, Extremismus und soziale Spaltung.

5. Aktualität in der Gegenwart

Schweitzers Visionen sind im 21. Jahrhundert hochaktuell, weil:

  • Die ökologische Krise forderte neue Denkweisen und ethische Konzepte, die Schweitzers „Ehrfurcht vor dem Leben“ vorwegnahm.
  • Globalisierung und Ungleichheit menschlicher Antworten erfordern, die universelle Werte und Solidarität betonen.
  • Technologische Fortschritte wie Künstliche Intelligenz nur im Rahmen eines ethischen Diskurses sinnvoll gestaltet werden können, den Schweitzer anregt.

Fazit

Albert Schweitzer kann als Wegbereiter für eine gerechte und humanistische Zukunft gelten, weil er universelle Werte wie Mitmenschlichkeit, Respekt, Achtsamkeit und Ehrfurcht vor allem Leben, dies in Verbindung von Denken und Handeln gelehrt und gelebt hat. Seine Ethik fordert uns heraus, individuelle Verantwortung zu übernehmen, um eine nachhaltige, gerechte und friedliche Welt zu gestalten. Seine Ideen sind nicht nur moralische Appelle, sondern konkrete Handlungsanweisungen, die auch in der heutigen Zeit Orientierung dies auch im politischen Sinne bieten.


Wege zu Albert Schweitzer:

Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum
Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum, der Deutsche Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. und die Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum sind ein integraler Organisationsverbund, der sich im deutschen Sprachraum und grenzüberschreitend maßgeblich für Dokumentation und Verbreitung des geistigen Werkes Albert Schweitzers sowie um Förderung und Erhalt von Schweitzers Spital in Lambarene/Gabun einsetzt.

Die Organisationen im Einzelnen:

Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum (DASZ)
Das DASZ erbringt die organisatorisch-inhaltliche Umsetzung der Aufgaben des DHV und der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum. Es hält ein chronologisches Archiv wie auch eine umfangreiche Bibliothek zu Albert-Schweitzer für Studienzwecke und Interessierte bereit. Sein Museum ist Bestandteil des Frankfurter Museumufers.

Deutscher Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. (DHV)
Der DHV hat folgende Aufgaben:
• Pflege des geistigen Werks Albert Schweitzers und dessen Verbreitung in der Öffentlichkeit, insbesondere für die Jugend.
• Ideelle und materielle Unterstützung des Albert-Schweitzer-Spitals in Lambarene.
• Förderung wissenschaftlicher, kultureller und humanitärer Einrichtungen bzw. von Projekten, die dem Werk Albert Schweitzers verpflichtet sind.

Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum
Sie unterstützt die Arbeit des DASZ. Dabei dient die Stiftung der Pflege und Verbreitung des gesamten geistigen Werkes Albert Schweitzers, insbesondere dessen Verbreitung im Bildungswesen wie auch der Förderung sämtlicher wissenschaftlicher, kultureller und humanitärer Einrichtungen im Sinne Albert Schweitzers, insbesondere der Erhaltung und dem Ausbau des Albert-Schweitzer-Zentrums in Offenbach am Main. Dies geschieht auch im Rahmen publizistischer Tätigkeit unter Nutzung und mit dem Einsatz aktueller medialer und digitaler Techniken.


Albert Schweitzer: Grenzenlose Menschlichkeit im Denken und Handeln

Herausgeber: Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum, Ludo-Mayer-Straße 1.  D 63065 Offenbach am Main
info@albert-schweitzer-zentrum.de · www.albert-schweitzer-zentrum.de

Autor: Dr. Gottfried Schüz, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum

Redaktion: Dr. Andrea Blochmann

Endredaktion: Martin Groẞ, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum (2025)

Graphik: Nana Cunz  61191 Rodheim

 

 

 


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