Albert Schweitzer Wanderausstellung, Tafel 2

Albert Schweitzer [1875–1965] –  Lebensweg und Lebenswerk

Am 14. 1. 1875 in Kaysersberg (Elsass) geboren, wuchs Schweitzer in Gunsbach (Nähe Colmar) auf, wo sein Vater als Pfarrer tätig war. Nach einem Doppelstudium der Theologie und Philosophie an der Universität Straßburg wurde er Vikar und zusätzlich Universitätsdozent für Neues Testament. Zudem war er ein herausragender Orgelvirtuose, Orgelexperte und Kenner von Johann Sebastian Bachs Musik. Trotz seiner großen Erfolge gab er die Universitätslaufbahn auf. Nach einem zusätzlichen Medizinstudium baute er in Lambarene (Gabun) ein Urwaldhospital auf, das bis heute besteht. Ferner schrieb er eine „Kulturphilosophie“, in der er die Ethik der Ehrfurcht vor allem Leben begründete. In den Fünfziger Jahren engagierte er sich für eine atomare Abrüstung und den Frieden in der Welt. Für seine humanitäre Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Albert Schweitzer starb am 4. 9. 1965 in Lambarene, wo er auch beerdigt wurde.

Albert Schweitzer – zuhause in vielen Wissenschaften, unterwegs zwischen den Kontinenten

Schweitzer war nicht nur in der Theologie, der Philosophie, der Musikwissenschaft, der Medizin und als Organist in der musikalischen Kunst zu Hause. Er war zeitlebens in seinem Denken und Handeln grenzüberschreitend unterwegs zwischen den Kontinenten, – im geografischen wie auch im kulturell-geistigen Sinn. Dass er als erfolgreicher Universitätsdozent und Bachinterpret nicht sein Genüge fand, sondern sich zu einem aufopferungsvollen Dienen an hilfsbedürftigen Menschen, für die Menschheit, ja für alles Leben „auf den Weg machte“, geht auf einen Entschluss aus seiner frühen Studentenzeit zurück. Dazu heißt es in seinen Lebenserinnerungen:

„Es kam mir unfasslich vor, dass ich, wo ich so viele Menschen um mich herum mit Leid und Sorge ringen sah, ein glückliches Leben führen durfte. (…)“

„An einem strahlenden Sommermorgen, als ich – es war im Jahre 1896 – in Pfingstferien zu Günsbach erwachte, überfiel mich der Gedanke, dass ich dieses Glück nicht als etwas Selbstverständliches hinnehmen dürfe, sondern etwas dafür geben müsse. Indem ich mich mit ihm auseinandersetzte, wurde ich … mit mir selber dahin eins, dass ich mich bis zu meinem dreißigsten Lebensjahre für berechtigt halten wollte, der Wissenschaft und der Kunst zu leben, um mich von da an einem unmittelbaren menschlichen Dienen zu weihen.“

 

 

 


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