In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Albert Schweitzer Zentrum
und dem Kantorat der Neckarstadt Schirmherr: Folker Zöller, Honorarkonsul der Französischen Republik
Eintritt: 10. € / Ermäßigt: 5. € / Reservierung: https://pretix.eu/christuskirche/25ROTH/ oder unter 0621 412276
Zur Einführung : Kurzes Interview Daniel Roth und Beate Rux-Voss
PROGRAMM
Daniel Roth, weltweit als einer der führenden französischen Orgelvirtuosen bekannt, hat als Interpret wie als Lehrer verschiedene prestigeträchtige Positionen eingenommen. Mit 20 Jahren debutierte er an der Basilika Sacré Cœur in Montmartre,Paris als Assistent seiner Orgelprofessorin Rolande Falcinelli,der er späterdort auch als Titularorganist nachfolgte, ehe er 1985 in der gleichen Funktion an die Kirche St-Sulpice als Nachfolger von Ch.M.-Widor, M.Dupré,J.J.Grunenwald wechselte. In 2023 ist er“Titulaire Emérite“ genannt mit verminderte Aktivität : er spielt die Orgel während der Messe am Sonntag oder Festtag Vormittag, die Audition einmal im Monat, und gelegentliche Gottesdienste. Von1974 bis1976 war er Artist-in-residence des National Shrine of the Immaculate Conception und Professor an der Catholic University in Washington D.C. . Nach Jahren der Lehrtätigkeit an Hochschulen und Konservatorien in Marseille, Strasbourg und Saarbrücken war Daniel Roth Nachfolger von Helmut Walcha und Edgar Krapp Professor für Orgel an der Musikhochschule Frankfurt am Main von 1995 bis 2007. Die erste musikalische Ausbildung bekam er am Conservatoire
seiner Heimatstadt Mulhouse-Alsace. Durch seine Bewunderung für Albert Schweitzer gelangte er früzeitig zur Orgel. 1960 Eintritt in das Conservatoire National Supérieur-Paris wo er 5 Premier Prix erreichte : Harmonielehre-Klasse M. Duruflé,Kontra-
punkt, Fuge-Klassen M.Bitsch, Begleitung am Klavier- Klasse H.Puig Roget, Orgel und Improvisation – Klasse Rolande Falcinelli. Danach Studien zur Alten Musik und Vorbereitung auf internationale Wettbewerbe mit Marie Claire Alain : 5 Preise, dar-
unter Prix de haute exécution et d’improvisation des Amis de l’orgue-Paris 1966, Premier Grand Prix de Chartres, Interprétation, Improvisation 1971.
Seit diesen Jahren macht Daniel Roth eine internationale Karriere als Konzertorganist, Solist bei berühmten Orchestern, er hält Meisterkurse, Konferenzen, wirkt als Jurymitglied bei Wettbewerben. Zahlreiche Rundfunk- und Fernsehaufnahmen ( Filmportrait ZDF3 Sat., BBC, Rick Steeve USA, video film Dallas, Texas),
Schallplatten-CD Aufnahmen bei Philips, EMI, Erato, Arion, Motette(Düsseldorf), Wergo,IFO(Schott-Mainz), Priory (London), Aeolus, JAV(USA). Er ist Mitglied der französichen staatlichen Kommission für Historische Orgeln. Am 11 November 2005 hat
er die neue Karl Schuke (Berlin) Orgel des Konzertsaals „Grande Duchesse Joséphine-Charlotte“ Luxembourg, für deren Bau er Künstlerisher Berater war, eingeweiht.
Als Komponist von verschiedenen Werke für Orgel, für Flöte und Orgel, für Chor und Orgel sowie für Ochester, bei Leduc, Bärenreiter, Schott(Mainz), Novello, Butz veröffentlicht, einige sind auf CD erhältlich, wurde er mit dem Florent-Schmitt-Preis von der Académie des Beaux-Arts (Institut de France) ausgezeichnet.
Für seine vielfältigen Verdienste wurde er «Chevalier de la Légion d’Honneur », «Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres » und « Honorary Fellow of the Royal College of Organists » (England) genannt. In 2020 bekam er die RCO Medal (London), in
2006 den Preis der Europaïsche Kirchenmusik – Festival Schwäbisch-Gmünd. Er ist Ehrenmitglied von der GDO-Gesellschaft der Orgelfreunde. Er hat 2009 das Grosse Kreuz Albert Schweitzer für Dienste an die Kunst während der Orgel Akademie in Königsfeld, Deutschland bekommen.
Auf der nördlichen Empore der Christuskirche steht mit 96 Registern auf vier Manualen und Pedal einschließlich einem Fernwerk und mit 7869 klingenden Pfeifen die größte Denkmalorgel Baden-Württembergs, genannt: Das Mannheimer Wunderwerk. Sie ist eine der wenigen sehr gut erhaltenen großen Konzertorgeln der Spätromantik. Das Orgel-Wunderwerk hat beide Weltkriege und die Deutsche Orgelbewegung fast unversehrt überstanden. Als Kontrast zu dem monumentalen Gesamtklang lassen sich auf dem unsichtbaren Fernwerk in der Kuppel der Christuskirche sehr leise, sphärische Klänge erzeugen. Betörend schön!
Im Jahre 1984 wurde die Orgel vollständig restauriert. Dabei wurde sie in weiten Teilen klanglich wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt, Einige Register der Originaldisposition wurden wiederhergestellt. Die Orgel wurde darüber hinaus mit einem neuen Spieltisch ausgestattet, der mit einer elektronischen Setzeranlage mit 32 Kombinationen ausgerüstet ist. 1995 führte die Firma Orgelbau Lenter eine Nachintonation der Orgel durch. Dadurch kam man dem Orginalklang wieder näher. Im Zuge einer weiteren Nachbearbeitung wurden im Jahre 2002 zwei Register originalgetreu ersetzt: Dolce 4′, Klarinette 8′ und im Jahre 2003 wurde wieder eine Celesta im Fernwerk eingebaut (Deagan-Celesta, Chicago ca. 1930, schwellbar), die Setzer-Anlage wurde vollständig erneuert und durch neue Möglichkeiten der Registrierung erweitert. >>>>weitere Info
Mannheim war nach dem 2. Weltkrieg ein RuinenfeldDie Mannheimer Christuskirche ist eine Kirche der Superlative: 1700 Personen bietet der Kuppelbau im Innenraum Platz. Die Vierung, in der Christuskirche kreisrund angeordnet hat einen Durchmesser von 23 Meter. Die Kuppel hat eine Höhe von 65 Meter. Um den Tambour herum stehen Figuren der Zwölf Apostel. Jede der überlebensgroßen Figuren hat eine Höhe von etwas über 2,50 Meter. Der ganze jugendstilhafte Kirchenbau ist überwältigend schön. Und nicht zuletzt: Der überdimensionale Kirchenbau ist ein architektonisches Wunderwerk, das wie das Orgel-Wunderwerk von Steinmeyer die beiden Weltkriege fast unversehrt überstanden hat. Auch das ein Wunder! Mannheim weitgehend zerstört. Der Kuppelbau überragte nach den Bombenangriffen des 2. Weltkrieges die Ruinen rimgsumher. >>>weitere Info