Herderkirche St. Peter und Paul
Die Kantate „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“ BWV 185
Johann Sebastian Bach war in Weimar Hoforganist von Johann Ernst von Sachsen-Weimar und wurde am 2. März 1714 zum Konzertmeister ernannt. Monatlich komponieret Bach eine geistliche Kantate zur Aufführung in der Schlosskirche. Die Kantate „Barmherziges Herze der ewigen Liebe“ komponierte Bach zum 4. Sonntag nach Trinitatis und führte sie am 14. Juli 1715 erstmals auf. Er datierte sie selbst auf „1715“.
Wie andere Kantaten auf den Text von Salomon Franck ist die Figuralmusik kammermusikalisch besetzt mit vier Solisten und vierstimmigem Chor, Violine, Viola, Oboe und B.c. . In der Leipziger Fassung ist eine Trompete anstelle der Oboe für den Cantus firmus des Chorals im ersten Satz eingesetzt.
Weimar spielt im Leben von Johann Sebastian Bach zweimal eine bedeutende Rolle. Zum ersten Mal verbringt er 1703, frisch aus Lüneburg zurückgekehrt, ein halbes Jahr in der Residenzstadt. Nach seinem Aufenthalt in Arnstadt und Mühlhausen kehrt der mittlerweile 23-jährige von 1708 bis 1717 nach Weimar zurück, um am Hofe von Herzog Wilhelm Ernst zu wirken. In Weimar kommen die Tochter Catherina Dorothea und die Söhne Wilhelm Friedemann , Carl Philipp Emanuel und Johann Gottfried Bernhard zu Welt. In Weimar komponierte Bach ein Großteil seines Orgel- und Klavierwerkes außerdem den Grundstock zu seinem Kantatenwerk mit mindestens fünf Jahrgängen.