Eine Begegnung mit Folgen : Albert Schweitzer – Ernst Wacker
mit Werken u.a. von Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn Bartholdy, César Franck, Gottfried Fischer
Mitwirkende: Viola de Galgózcy (Mezzosopran), Stefan Fiehn (Tenor), Thomas Nierlin (Bariton), Ulrich Steurer (Oboe), Reinhard Bäder (Violoncello)
An der historischen Blasius-Schaxel-Orgel: Frank Spengler, Martin Groß, Winfried Böttler, Claus Biegert, Rolf Ziegler
EINTRITT FREI. Die Spenden, um die am Ausgang gebeten wird, kommen dem DEUTSCHEN ALBERT-SCHWEITZER-ZENTRUM Frankfurt/M. beim Einsatz für grenzenlose Menschlichkeit zugute. Dazu gehört auch die finanzielle Unterstützung des Albert-Schweitzer-Spitals in Lambarene/Gabun.
IN MEMORIAM ERNST WACKER – BEGEGNUNG MIT FOLGEN
Das Albert-Schweitzer-Jubiläumsjahr 2025 ist der geeignete Zeitpunkt, um auch über den großen Einfluss Albert Schweitzers als Musikwissenschaftler und Orgelexperte nachzudenken und zu schreiben und wie er auf den vor 100 Jahren geborenen Ernst Wacker Schweitzers gewirkt hatte. Veröffentlichungen über die Deutung der Musik Johann Sebastian Bachs und darüber, wie man die Musik und insbesondere die Orgelmusik Johann Sebastian Bachs zu spielen habe, waren bahnbrechend. Kaum jemand vor ihm hatte sich in einem so großen Ausmaß und so interdisziplinär mit Bachs Musik auseinandergesetzt wie Albert Schweitzer. Verbunden damit waren auch seine Veröffentlichungen über Orgelbau. Wesentliche Impulse für die Orgelbaureform gingen von Albert Schweitzer aus. Für die Interpretation der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs forderte Albert Schweitzer nämlich eine „Weichheit und Fülle des Klangs“ wie sie für die Orgeln aus den Werkstätten der Familie Silbermann kennzeichnend waren. Schweitzer schreibt dazu: „Wer je Bachsche Fugen auf Silbermannschen Werken gespielt hat oder spielen hörte, erstaunte über die Art, wie Alt und Tenor zur Geltung kamen und das in ihnen auftretende Thema deutlich werden ließen. Erst auf solchen Orgeln versteht man, wie Bach und seine Kollegen davon absehen konnten, irgend etwas für das Herausarbeiten des Themas zu tun, und den Satz als solchen auf sich wirken lassen durften. „ Auf die Nachwelt hatte das Ideengut Albert chweitzers große Auswirkungen. Viele junge Menschen waren begeistert von Albert Schweitzer. So blieb auch der junge Schwetzinger Kantor Ernst Wacker nicht unberührt, von dem, was Albert Schweitzer über die Musik von Johann Sebastian Bach und
über den Orgelbau geschrieben hatte. Überdies beeindruckte Albert Schweitzer gerade nach dem Ende des 2. Weltkrieges junge Menschen, die ihr Leben und ihr Wirken neu
ausrichteten, mit seiner universalistischen, humanistischen Lehre, seiner gelebten Menschlichkeit, seinem Charisma. Seine Ethik „Ehrfurcht vor dem Leben“ war nicht zu trennen von dem, was er als Musiker, Theologe, Philosoph und Arzt lehrte und praktisch umsetzte.
In einer Zeit, in der die existenziellen Bedrohungen zunahmen, war Albert Schweitzer ein großer Hoffnungsträger, auf den auch Ernst Wacker sah. Gerade hatte der 1925 in Edingen bei Heidelberg geborene Ernst Wacker sein Kirchenmusikstudium am „Evangelischen Kirchenmusik Institut in Heidelberg u.a. bei Meinhard Poppen, Wolfgang Fortner und Siegfried Hermelink abgeschlossen, darüber hinaus an der Heidelberger Universität Musikwissenschaft und Theologie studiert, sich schon auf das Feld der Bachforschung gewagt, da begegnete ihm 1951 in Strasbourg Albert Schweitzer. Diese erste Begegnung in Strasbourg kam auf Vermittlung von Emma Hausknecht zustande, mit der Ernst Wacker in verwandtschaftlicher Beziehung stand. Das hatte Folgen, bestimmte zukünftig sein Wirken als Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler. >>>> weiter zum Download