Grenzenlose Menschlichkeit, Tafel 3

United4Rescue Dokumentationsausstellung Tafel 3

Sea-Watch ist nicht nur auf dem Wasser, sondern auch in der Luft im Einsatz. Mit zwei Flugzeugen kann ein großes Seegebiet überflogen werden, wo  Menschenrechtsverletzungen dokumentiert und Notfälle den Rettungsleitstellen und -schiffen gemeldet werden. Es werden Menschenrechtsverstöße überwacht und dokumentiert, meist illegale Rückführungen durch die sogenannte libysche Küstenwache und Fälle von ausbleibender Hilfeleistung auf See. Letztere Aufgabe wird immer größer, denn staatliche Schiffe sind nicht vor Ort im Einsatz und die zivilen Rettungsschiffe werden immer wieder blockiert und an ihrer Arbeit gehindert. Wenn andererseits auf einer Mission Seenotfälle beobachtet werden, werden diese den Rettungsleitstellen und -schiffen gemeldet.

Die Einsätze werden ausschließlich durch Spenden finanziert – mit einer regelmäßigen Unterstützung als Fördermitglied kann man unterstützen, dass mit zwei Aufklärungsflugzeugen alles dafür getan wird,  dass Menschen nicht unbemerkt im Mittelmeer ertrinken, sondern eine Chance auf rechtzeitige Rettung haben. Die Bündnisschiffe sind in ihrer Größe und Ausstattung sehr gut für die Seenotrettung geeignet. Die moderne Krankenstation an Bord stellt die medizinische Erstversorgung sicher und bietet dem medizinischen Personal alle Möglichkeiten, um verletzte und geschwächte Gerettete zu behandeln.

Sea-Watch 4
Mit dem neuen Bündnisschiff für den Einsatz im zentralen Mittelmeer konnte Sea-Watch Anfang 2020 gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue das frühere Forschungsschiff „Poseidon“ erstehen, das auf den Namen Sea-Watch 4 getauft wurde. Möglich gemacht wurde der Kauf dank vieler Organisationen und Einzelpersonen, die das Bündnisprojekt #WirSchickenEinSchiff unterstützen und für den Erwerb des Schiffes gespendet haben. Am 15.8.2020 startete Sea-Watch 4 zur ersten Rettungsaktion auf dem Mittelmeer, um Flüchtlinge vor dem Ertrinken zu retten. Beim ersten Einsatz wurden über 300 Flüchtlinge gerettet. Das Schiff ist auch ein Symbol für die Evangelische Kirche, die aktiv in politische Verhältnisse eingreift und damit die unbarmherzige und unmenschliche Flüchtlingspolitik Deutschlands und der Europäischen Union kritisiert, die jedem christlich-humanistischem Wertesystem widerspricht. Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben gebietet es, dass wir von Europa aus unsere Hände zur Hilfe ausstrecken. Mit der Sea-Watch 4 hat United4Rescue einen großen Erfolg auf den Weg gebracht. Der EKD-Ratsvorsitzende Dr. Bedford-Strohm hat auch den Kritikern des kirchlichen Engagements für die Seenotrettung  schon Ende 2019 deutlich entgegnet, was bis auf den heutigen  Tag nichts an Gültigkeit verloren hat.


Im Bündnis mit United4Rescue stellt die Stiftung Deutsches-Albert-Schweitzer-Zentrum eine Dokumentationsausstellung über die Seenotrettung und die kirchliche Flüchtlings- und Migrationshilfe vor.



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