Trinationales Fasten gegen Atomwaffen

Von Stefan Walther

„Die Völker als solche müssen gegen die Atomwaffen sein, wenn es gelingen soll, diese loszuwerden“ schreibt Albert Schweitzer in Friede oder Atomkrieg.

Unter dem Motto „Atomwaffen abschaffen – das können und müssen wir“ findet jedes Jahr ein 4-tägiges Fasten vom 6. bis 9. August in Büchel/Eifel, Paris und Burghfield-Aldermaston/England statt. Vier Tage Fasten in Trauer und Gedenken an die Zerstörung durch die Atomwaffenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki.

Es handelt sich um eine Aktion verschiedenster Anti-Atom- und Friedens-Initiativen, die sich gegen Atomwaffen und deren Modernisierung in Deutschland, Frankreich und England richtet und ein Europa ohne Atomwaffen fordert. Als Zeichen einer europäischen Zivilgesellschaft beteiligen sich deutsche Aktivisten in Frankreich und England, französische in Deutschland und England und englische Aktivisten in Frankreich und Deutschland. Ich nahm 2013 in Paris teil und es fand sich eine Gruppe von sechs Deutschen, acht Engländern und 70 Franzosen zusammen. Wir waren alle in einem Sportzentrum in Paris untergebracht. Unser öffentlicher Standort war die Friedensmauer auf dem Champ de Mars gegenüber dem Eiffelturm.

Zum Programm gehörte am Vortag eine Einführung in gewaltfreie Aktion, Gedenkzeremonien mit japanischen Künstlern am 6. und 9. August, eine tägliche Präsenz an der Friedensmauer mit Infomaterial und Schautafeln, tägliche „Die-in“ unter dem Eiffelturm, zwei Aktionen des zivilen Ungehorsams (am Sitz der sozialistischen Partei und dem französischen Gesundheitsministerium), eine Kinofilmvorführung („Dr. Seltsam“) mit anschließender Zuschauerdiskussion und einer intensiven Pressearbeit. Für mich persönlich war es meine erste öffentliche Fastenaktion und die Unterstützung durch die große Gruppe der Fastenden war mir eine große Hilfe. In der Tradition Gandhis ist das Fasten die kräftigste Form und letzte Stufe des gewaltfreien Protests, stärker als Nicht-Zusammenarbeit und ziviler Ungehorsam.