Von Claus Gruber
Der DHV hat seinen Rechenschaftsbericht für 2010 veröffentlich. Schatzmeister Claus Gruber führt in seinem Wirtschaftsbericht aus, dass das Jahr 2010 für den DHV in finanzieller Hinsicht erfreulich war. Den Einnahmen von über 900.000 Euro standen Ausgaben von etwa 630.000 Euro gegenüber, wobei die Einnahmen stärker als die Ausgaben stiegen. Ein Überschuss von rund 280.000 Euro konnte erwirtschaftet werden. 2010 gab der DHV mehr Geld nach Lambarene als 2009. Er ist dabei für anstehende Aufgaben gut gerüstet, denn das Spital in Lambarene wird deutlich mehr Mittel benötigen. Aufgrund eines langen Streiks der öffentlichen Krankenhäuser in Gabun wurden sehr viel mehr Patienten behandelt, was Ressourcen aufgezehrt hat. Eine Erneuerung der Bauten und medizinischen Einrichtungen wird in absehbarer Zeit ebenfalls nötig.
Die mehr als 12.000 aktiven Spender und die über 700 Mitglieder haben in 2010 mit 450.000 Euro deutlich mehr als in den Vorjahren gespendet. Auch Erbschaften sind für den Verein äußerst wichtig und auch im letzten Jahr wurde der Verein mit Nachlässen bedacht. Mit diesen Einnahmen werden große Investitionen, wie die Verbreitung des geistigen Werkes Schweitzers und umfassende Projekte in Lambarene finanzierbar.
Sonstige Einnahmen sind eher rückläufig, insbesondere die Zuschüsse der Stadt Frankfurt und der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum. Ein finanzielles Standbein des DHV ist auch der Verkauf von Büchern. In 2010 konnten damit Einnahmen in Höhe von 14.000 Euro erlöst werden.
Die Unterstützung des Krankenhauses in Lambarene bleibt die größte Einzelausgabe des Deutschen Hilfsvereins. 2010 wurden 217.000 Euro an das Spital überwiesen. Die finanzielle Lage des Krankenhauses in Lambarene ist angespannt. Vor allem durch Streiks der öffentlichen Krankenhäuser sind weitaus mehr Menschen Schweitzers Krankenhaus zur Versorgung gekommen als in den Jahren zuvor.
Die Aufwendungen für Werbekosten, zur Neuspendergewinnung, zur Publikation von Rundbrief und „Albert Schweitzer aktuell“ blieben in 2010 auf dem Niveau des Vorjahres. Die Personalkosten stiegen leicht, Ausgaben wie Miete, Wareneinkauf und Verwaltungskosten blieben nahezu unverändert.
Insgesamt ist der Verein damit wirtschaftlich sehr gesund. Das Vereinsvermögen stieg 2010 auf über eine Million Euro und auch gut dotierte Rücklagen sichern den Verein langfristig. Dass diese Reserven notwendig sind, zeigt die zum Jahreswechsel 2011 zugespitzte finanzielle Lage des Krankenhauses in Lambarene. Große Investitionen sind dringend notwendig. Im Rahmen einer Kooperation der internationalen Albert Schweitzer Hilfsorganisationen und Ihrer Spender soll die personelle Struktur des Spitals verbessert und die nötige Instandsetzung von Gebäuden und Ausrüstung gestemmt werden. Der DHV erwägt, über die laufenden Verpflichtungen hinaus, in 2011 mit zusätzlichen Mitteln zu Ausbau und Erhalt des Spitals beizutragen.
Der vollständige Rechenschaftsbericht kann auf Anfrage beim Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrum bestellt werden.