Der DHV engagiert sich für die Stromversorgung im Spital
Von Roland Wolf
Wer aufmerksam durch das Albert-Schweitzer-Spital geht und auch einmal in Ecken schaut, die dem flüchtigen Besucher verborgen bleiben, der findet überall Dinge, die verbesserungswürdig sind. Gerade im elektrischen Bereich sind in den 32 Jahren seit Einweihung des derzeitigen Krankenhauses Entwicklungen eingetreten, die die Ausstattung von 1981 obsolet erscheinen lassen.
So nimmt es auch nicht Wunder, dass es in den letzten Jahren immer wieder zu Zwischenfällen kam, die glücklicherweise nur Sachschäden verursachten. Manches mit Spendengeldern angeschaffte Gerät war bereits nach kurzer Zeit infolge von Spannungsschwankungen, die gerade bei Tropengewittern häufig auftreten, defekt geworden und musste repariert oder gar ersetzt werden. Die Verkabelung in und außerhalb der Gebäude hatte nicht Schritt gehalten mit der Vielzahl der in den letzten Jahren angeschafften Stromverbraucher, wodurch kleinere Kabelbrände ausgelöst wurden.
Die Herausforderungen sind gewaltig. Allein die Verlegung von rund 1800 Metern neuem Kupferkabel, das den Anforderungen der nächsten Jahrzehnte genügen wird, kostet etwa 300.000 Euro, die zurzeit noch keine Finanzierung gefunden haben.
Erste Verbesserungen sind jedoch bereits sichtbar. Seit Februar tut ein neues Notstromaggregat seinen Dienst, das bei Stromausfall im öffentlichen Netz nach rund 40 Sekunden die Stromversorgung im Spital sichert; ein zweites Aggregat wird Anfang des nächsten Jahres eintreffen. In allen klinischen Abteilungen sind in der Zwischenzeit Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung eingebaut worden, die Stromausfälle überbrücken und Spannungsschwankungen ausgleichen können.
All diese Maßnahmen wurden im Zuge des Neubaus der Entbindungsstation vom Schweizer Hilfsverein finanziert. Doch angesichts des Umfangs und der Dringlichkeit der Erneuerungsmaßnahmen wollte auch der Deutsche Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene nicht abseits stehen. In seiner Sitzung vom 27. April 2013 beschloss der Vorstand, 50.000 Euro für Notmaßnahmen im Bereich der Elektroausstattung zur Verfügung zu stellen. Durch Schulspenden der beiden vergangenen Jahre erhöht sich der Betrag auf 78.000 Euro.
Außer der Schule und dem Kindergarten kommen die Maßnahmen auch der Poliklinik, der Geburtsklinik, der Chirurgie, der Inneren Medizin und der Wäscherei zugute. Gleichzeitig werden damit aber auch die Grundlagen für weitere Verbesserungen gelegt, die den Notmaßnahmen untergeordnet sind. So kann der Kindergarten endlich mit Ventilatoren ausgestattet werden, die das Arbeiten für Erzieherinnen und Kinder in den heißen und feuchten Monaten der Regenzeit erträglicher machen. Und der Schulleiter erhält den gewünschten Elektroanschluss in seinem Büro. Kindergärtnerinnen und Lehrer hatten dies seit langem gefordert, aber eine Realisierung ohne vorherige grundlegende Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Stromversorgung wäre leichtfertig gewesen. Die schnelle ist eben nicht immer die beste Lösung.