Eine Blutbank für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene

Von Roland Wolf

Mütter kommen ins Spital, um ihre Kinder zur Welt zu bringen. 2011 starben vier davon mit ihren Kindern bei der Geburt. Hoher Blutverlust war die Ursache. Mindestens drei davon hätten mit ihren Kindern sicher gerettet werden können, wenn es genügend Blut­konserven gegeben hätte. Noch vor zwei Jahren gab es in Lambarene Todesfälle wegen Blutmangels – auch auf anderen Stationen. Aber es ist noch viel Unterstützung notwendig, um sie dauerhaft funktionsfähig zu halten.

Eine Blutbank rettet Menschenleben.

Nur wenige Krankenhäuser in Gabun verfügen über eine Blutbank. Wird Blut benötigt, werden die Angehörigen des Patienten zur Ader gelassen. Bei planbaren Operationen ist das eine Lösung, bei Notfällen nicht! Spätestens nach einem schrecklichen Verkehrsunfall 2010 mit mehr als siebzig Verletzten war uns klar: Das Albert-Schweitzer-­Spital braucht eine Blutbank!

Das ist nicht nur für solche Ausnahmesituationen wichtig. Auch in normalen Zeiten benötigen unsere Ärzte etwa 60 Einheiten Blut pro Monat. Die Hälfte wird in der Kinderklinik benötigt, zumeist für Kinder, die an Sichelzellenanomalie leiden. Ein Drittel braucht die Chirurgie, den Rest die Geburtsklinik.

Jeder Bluttest kostet 20 Euro.

Bevor unsere Ärzte eine Blutspende verabreichen, muss das Blut des Patienten getestet werden. Dabei zählt oft jede Minute. Ein solcher Test kostet etwa 20 Euro. Das sind im Monat 1.200 Euro für Blut­tests. Der Deutsche Hilfsverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses wichtige Projekt zu finanzieren.

Mit Ihrer Hilfe beseitigen wir den Notstand.

Wir benötigen noch weitere technische Geräte, um genügend Blut dauerhaft und sicher zu lagern. Dazu wird mit Vorträgen, Flugblättern und Radiobeiträgen die Bevölkerung zum Blutspenden aufgerufen. Wir organisieren regelmäßige Blutspenden­aktionen und können so nach und nach die Blutbank aufbauen. Dazu stellen wir die Blutkonserven auch anderen Kliniken zur Verfügung und retten so über Lambarene hinaus Menschenleben.