Ein besonderes Ereignis: Königsfeld-24 am 21. und 22. Juni 2013

Von Michael Grüber

Im Zentrum des Jubiläumsjahres, genau in der Jahresmitte am längsten Tag des Jahres, steht ein besonderes Musikereignis in Königsfeld, das aus den Veranstaltungen besonders herausleuchtet und gleichzeitig durch seine inhaltliche Konzeption in die Jahresthematik hineinleuchtet.

Für Albert Schweitzer waren seine Orgelkonzerte mehr als nur Konzerte. Er hat über die Musik die Menschen erreicht und angesprochen. Ein Konzert war für Albert Schweitzer auch ein Gottesdienst, die Musik wurde zur Predigt. Diese metaphysischen und musikphilosophischen Ansätze sollen in Königsfeld in dem musikalischen Großereignis am 21. und 22. Juni 2013 anklingen, und über die Musik erlebbar werden.

Im Zentrum werden die „Vexations“ von Eric Satie stehen. „Vexations“ übersetzt Satie selbst mit „Quälereien“. Die „Vexations“ von Satie sind eine kleine Melodie von knapp einer Minute Dauer. Satie gibt die Anweisung: spiele diese Melodie 840 mal. Je nach Tempo gehen die Vexations zwischen 16 und 18 Stunden. Die Uraufführung der Vexations am 9. September 1963 unter der Leitung von John Cage in New York dauerte genau 18 Stunden und 40 Minuten.

Zu dieser sehr einfachen, ruhigen, meditativ modernen Musik von Satie wird im Kontrast die kunstvoll durchkomponierte Musik von J.S. Bach in einem 6 bis 8-stündigen Vor- und Rahmenprogramm treten: Die Königsfelder Aufführung soll in einer großen, weltweit einzigartigen, großen Choreographie in Szene gesetzt werden: Die Vexations im Kirchensaal, das Vor- und Rahmenprogramm in anderen Räumlichkeiten: Kursaal, Helene-Schweitzer-Saal, Nikolauskapelle in Buchenberg, katholische Kirche, das Albert Schweitzer-Haus, der Garten um das Haus herum. Der ganze Ort Königsfeld wird über 24 Stunden hinweg zu einem gesamten Kunst- und Klangobjekt werden.

Das Programm beginnt am Freitag, 21. Juni um 15 Uhr. Konzipiert und organisiert wird es von Michael Grüber und ORGANpromotion, veranstaltet von der Gemeinde Königsfeld im Schwarzwald in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Zeitkultur.