Wege zu Albert Schweitzer:
das DASZ – Archiv, Bibliothek, Museum
Albert Schweitzer hat diesen Satz als zentrale Botschaft seines Denkens hinterlassen. Er war der Gründer und Arzt des mit eigener Kraft geschaffenen Spitals in Aquatorialafrika, der Begründer einer Ethik der Verantwortung für alles Leben, ein kritischer Mahner für Menschlichkeit und Frieden. Neben Gandhi, Einstein und M. Luther-King gehört er zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Sein Denken und Handeln bilden eine glaubwürdige Einheit. Angesichts der allgegenwärtigen Bedrohung der Schöpfung ist Schweitzers Botschaft an die Menschheit aktueller denn je. Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum ist ein Ort der Begegnung mit seinem Leben und Werk und Quelle vielfältiger Informationen.
Albert Schweitzer:
„Wachset in eure Ideale hinein, dass das Leben sie euch nicht nehmen kann“.
Albert Schweitzer wurde 1875 im Elsass geboren. Nach dem Abitur studierte er Evangelische Theologie und Philosophie in Straßburg und wurde in beiden Fächern promoviert. Neben seiner Tätigkeit im Pfarramt habilitierte er sich in Evangelischer Theologie. Von früher Jugend an pflegte er seine musikalische Begabung und entwickelte sich zu einem geachteten Organisten und Bachinterpreten. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Werke, insbesondere über das Leben Jesu und das Werk J. S. Bachs. Trotz bester Karriereaussichten entschloss er sich, ab dem 30. Lebensjahr in der Nachfolge Jesu sein Leben einem helfenden Dienst zu widmen. Um als Missionsarzt nach Afrika gehen zu können, studierte er schließlich Medizin. 1913 siedelte er mit seiner Frau Helene nach Afrika über und baute in Lambarene ein Urwaldhospital auf, das bis heute besteht. Neben seiner ärztlichen Tätigkeit und dem Ausbau seines Urwaldkrankenhauses in Lambarene verfasste er eine mehrbändige „Kulturphilosophie“, die in seiner Ethik der Ehrfurcht vor allem Leben gipfelt. Konzert- und Vortragsreisen in viele Länder ermöglichten ihm, Geld und Medikamente für sein Spital zu sammeln. Zudem kämpfte er in seinem letzten Lebensjahrzehnt für atomare Abrüstung und Frieden in der Welt. Für seine vielfältige humanitäre Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeich nungen, u.a. den Friedensnobelpreis (1954 in Oslo). Bis in sein 90. Lebensjahr war Schweitzer im Dienst an Mensch und Kreatur tätig. Er starb 1965 in Lambarene.
Albert Schweitzer und Lambarene:
„Arzt wollte ich werden, um ohne Worte helfen zu können.“
Albert Schweitzer gründete 1913 zusammen mit seiner Frau Helene im afrikanischen Urwald der französischen Kolonie Gabun unter schwierigsten Bedingungen ein Spital für die Ärmsten der Armen. Im Ersten Welt krieg wurde er als Deutscher und somit „Feind“ der französischen Kolonialmacht in Europa zwangsweise interniert. Erst 1924 kehrte er nach Lambarene zurück, um das inzwischen verfallene Spital wieder mühsam aufzubauen.
Die Zahl der Patienten nahm ständig zu: Neben dem Desinfizieren schwerer Fußgeschwüre oder der Versorgung Leprakranker gehörten Operationen, die Behandlung von Patienten mit Malaria, Schlafkrankheit oder Elefantiasis zur Tagesordnung. Daneben wurden die Familien der Patienten auf dem Gelände des Spitals beherbergt sowie zahlreiche Tiere, die zumeist als Findlinge dort eine fürsorgliche Aufnahme und Pflege fanden. Neben der Krankenversorgung war Schweitzer unermüdlich mit dem Ausbau des Krankenhauses beschäftigt, der jedoch bald an Grenzen stieß. Daher hat er drei Kilometer vom Ursprungsort weg das Spital neu errichtet und erweitert.
Mitte der 70-er Jahre entsprach auch dieses Spital trotz zahlreicher Erneuerungsmaßnahmen nicht mehr den Anforderungen. Nur durch einen Neubau konnte der Bestand des Spitals gerettet werden, das 1981 eingeweiht wurde. Trägerin des Spitals ist heute eine internationale Stiftung, die neben den Eigeneinnahmen aus dem Spitalbetrieb vom Staat Gabun und nationalen Hilfsvereinen finanziert wird.
Ein Platz für Schweitzer:
Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum in Frankfurt am Main
Albert Schweitzers vielfältige Leistungen als Arzt, Philosoph, Theologe, Musiker und Friedensmahner, sein Werk als Baumeister seines Spitals in Lambarene, das als Symbol für Schweitzers Denken und Handeln steht, wird im Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrum (DASZ) anschaulich dokumentiert.
Albert Schweitzers geistiges Erbe, die Leitidee der praktisch zu bewährenden Humanität, kann so vielen Menschen nahegebracht werden: Es regt an zum Nachdenken über das eigene Verhältnis zur Welt und zum Leben und motiviert zu verantwortungsbewusstem Handeln. Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben ist dabei der entscheidende Bezugspunkt – sein Grundanliegen, verbindliche Lebensorientierungen aus eigenem Nachdenken zu gewinnen in Verantwortung gegenüber allen Lebewesen, bleibt hier als zentrale Botschaft lebendig. Dies alles bietet die Grundlage für eine intensive Auseinandersetzung mit Albert Schweitzers ethisch-geistigem Erbe vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Probleme und Lebensfragen.
Das DASZ ruft Albert Schweitzer als beispielgebenden Praktiker der Humanität und als kritischen Denker ins heutige Bewusstsein. Es zeigt Schweitzers Bedeutung auf, der mit seinen Beiträgen zur Frage nach der Verantwortung für die Natur wie zur Frage nach einem tiefverwurzelten Frieden unter den Menschen als Vorreiter der ethischen Gegenwartsdiskussion gelten muss.
„Das schönste Denkmal, das ein Mensch sich wünschen kann, steht im Herzen seiner Mitmenschen.“
Das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum beherbergt eine im deutschen Sprachraum einzigartige Sammlung zu Schweitzers Leben und Werk.
- Das Archiv enthält eine umfassende chronologische Dokumentation zu Albert Schweitzers Leben und Werk. Es ist zu Erkundungs- und Forschungszwecken jedem zugänglich.
- Die Bibliothek mit über 3.700 Büchern in ca. 20 verschiedenen Sprachen bietet die vollständigen veröffentlichten Schriften Schweitzers und eine Vielzahl von Veröffentlichungen über ihn.
- Das Museum zeigt in einer Dauerausstellung den Lebensweg Albert Schweitzers und insbesondere sein Wirken als Arzt in Äquatorialafrika. Zahlreiche Originale aus Schweitzers Nachlass geben ein authentisches Bild. Fachkundige Führungen können vereinbart werden.
Darüber hinaus bietet das DASZ sowohl sämtliche Werke Schweitzers als auch eine ständig wachsende Zahl von Veröffentlichungen über ihn zum Verkauf an. Ergänzt wird das Verkaufsangebot durch eine Vielzahl von Audio-CDs mit historischen Orgeleinspielungen und Lesungen Schweitzers, aktuellen Hörbüchern seiner Texte sowie verschiedenen DVD-Ausgaben über sein Leben und Wirken. Die vollständige Liste der bestellbaren Titel finden Sie auf unserer Internetseite: www.albert-schweitzer-zentrum.de.
Schweitzer macht Schule:
Beiträge des DASZ für Lehrer, Pädagogen und Wissenschaftler
Neben der Dokumentation von Schweitzers Leben und Werk dient das Deutsche Albert-Schweitzer-Zentrum der ethischen Bildung mit Veranstaltungen, Vorträgen und insbesondere der Publikation und dem Vertrieb von Unterrichtsmaterialien und Medien für Schulen und andere Bildungseinrichtungen. Über viele Jahre haben nicht nur die zahlreichen Albert-Schweitzer-Schulen im Inland von dieser Erfahrung in der Bildungsarbeit profitiert.
Für Schulen und Lehrer wird eine Vielzahl von speziellen unterrichtsbegleitenden Materialien wie Leihausstellungen, Arbeitsmappen und Lesehefte, Audio- und Videomedien zum Kauf angeboten. Ein eigens mit einer Auswahl didaktischer Materialien und Medien bestückter „Albert- Schweitzer-Koffer“ unterstützt die ethische Bildungsarbeit im schulischen und außerschulischen Bereich. Eine aktuelle Bestellliste kann beim DASZ angefordert werden.
Ein am DASZ tätiger Arbeitskreis Wissenschaft widmet sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Erforschung des vielschichtigen geistigen Werks Schweitzers.
Schweitzer und Lambarene heute:
Hilfsverein und Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum
Träger des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums ist der Deutsche Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main. Dieser Hilfsverein gehört seit seiner Gründung 1963 zu den drei größten Geldgebern für das Spital in Lambarene. An der Bestandssicherung und Entwicklung des Albert-Schweitzer-Spitals ist der Deutsche Hilfsverein nicht nur durch finanzielle Hilfe maßgeblich beteiligt, sondern auch durch gezielte eigene Projekte, wie dem Bau eines medizinischen Forschungslabors oder der Errichtung einer Grundschule auf dem Spitalgelände. Weitere Informationen zu Spendemöglichkeiten und Mitgliedschaft finden Sie auf unserer Internetseite.
Die Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum fördert die Verbreitung des geistigen Werks Schweitzers. Sie fördert die wissenschaftliche, kulturelle und humanitäre Arbeit des DASZ.
Publikationen des Deutschen Albert-Schweitzer-Zentrums
Über aktuelle Entwicklungen informiert das mehrmals pro Jahr erscheinende Heft „Albert-Schweitzer-Aktuell“. Der „Albert-Schweitzer-Rundbrief“ informiert insbesondere mit neueren wissenschaftlichen Beiträgen zu Albert Schweitzers geistigem Werk.