Das Schweitzer-Spital ist nationales Kulturerbe Gabuns

Von Roland Wolf

Durch Erlass mit Wirkung vom 28. Mai 2014 hat das gabunische Ministerium für Kultur, Künste und staatsbürgerliche Erziehung das historische Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene in den Rang eines nationalen Kulturerbes erhoben.

Gegenstand dieses Erlasses sind das Museum, d.h. das ehemalige Wohnhaus Schweitzers, das Ärztehaus C (heute Gästehaus), das Haus der europäischen Kranken D (ebenfalls Gästehaus), der Operationstrakt (gemeint ist wohl das gesamte Gebäude der sogenannten Grande Pharmacie), der Speisesaal und der Friedhof. Das Frischoperiertenhaus Bouka und die Wasserzisterne des Commandant Salé fehlen in der Auflistung.

Änderungen an den vom Erlass erfassten Gebäuden sind nur mit Genehmigung des Kulturministeriums möglich, das den Rahmen dafür festlegt und die Ausführung kontrolliert.

Über die von der Internationalen Spitalstiftung angestrebte Aufnahme des historischen Spitals in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes gibt es seit längerem keine Informationen durch das Ministerium. Umso überraschender ist es, dass sich der Erlass des Kulturministeriums unter anderem auf einen Erlass des Gemeinderats von Lambarene vom 15. April 2014 bezieht, der eine derartige Maßnahme erlaubt.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Albert Schweitzer sein Spital bereits 1930 einer von ihm gegründeten Vereinigung überschrieben hatte, deren Nachfolgerin, die Internationale Albert-Schweitzer-Vereinigung AISL, es 1974 an die neu geschaffene Spitalstiftung FISL übertragen hat. In deren Besitz befinden sich das Krankenhaus und das 110 Hektar große Gelände heute.