Pressemitteilung
Frankfurt am Main, 14. Januar 2014
Ethische Botschaft des großen Humanisten Zehntausenden unmittelbar nahegebracht – 200.000 Euro aus Spenden und Erlösen für Erneuerung der Kinderklinik in Lambarene
„Die Resonanz beim Publikum und in den Medien hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen. Es gibt in unserer Gesellschaft ganz offenkundig ein elementares Bedürfnis vieler Menschen nach ethischer Orientierung für das eigene Tun und Handeln.“ Dies sagte Einhard Weber, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Hilfsvereins für das Albert- Schweitzer-Spital in Lambarene (DHV), am 14.1.2014 vor Journalisten in Frankfurt. Er zog damit eine Bilanz des Albert Schweitzer Jahres, das der DHV mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm an Diskussionen, Ausstellungen, Symposien sowie annähernd 200 Benefiz-Orgelkonzerten in Deutschland und weiteren europäischen Ländern von Januar bis Dezember 2013 begangen hat. „Wir haben mit unseren Aktivitäten unmittelbare mehrere zehntausend Menschen erreicht“, freute sich Weber, „so konnten viele vielversprechenden Verbindungen für die Zukunft geknüpft werden.“
Anlass des Jubiläumsjahres unter dem Leitmotiv „Hundert Jahre Menschlichkeit“ war Schweitzers Gründung des bekannten Spitals in Lambarene/Gabun (Äquatorialafrika) im Jahr 1913. Das Hospital ist im Bewusstsein von Millionen Menschen in aller Welt als Symbol des Denkens und Handelns im Sinne von Schweitzers Philosophie der „Ehrfurcht vor dem Leben“ verankert. Der Theologe Friedrich Schorlemmer fungierte als Schirmherr des Jubiläumsjahres.
2015: Jugend im Fokus
Weber hob den großen Einsatz aller Beteiligten, „vor allem unserer Mitarbeiterinnen und der vielen hochkompetenten Ehrenamtlichen“ hervor. Durch diese unermüdliche Anstrengung von Vielen sei es gelungen, Schweitzers zeitlose Ethik der Verantwortung für das Leben und seinen selbstlosen Einsatz im Dienste der Ärmsten den Menschen heute wieder stärker bewusst zu machen.“ Dies sei für ihn persönlich die „wesentliche, mich beglückende Erfahrung“ des Jubiläumsjahres. Insbesondere sind nach den Worten des DHV-Vorstandsvorsitzenden Verbindungen mit Schulen zustande gekommen, die für 2015 wichtig seien. Im kommenden Jahr soll anlässlich des 50. Todestag Schweitzers (1965) das Engagement für Leben und Werk des großen Humanisten und Friedensnobelpreisträgers fortgeführt werden. Dann – so Weber – solle der Fokus speziell auf die Jugend ausgerichtet werden. „Schweitzers Ethik ist rigoros, verlangt eine grundsätzliche Änderung des Lebensstils“, betonte er. „Erfahrungsgemäß sind häufig gerade Jugendliche dazu bereit.“
Weber berichtete, die mit den Jubiläumsveranstaltungen verknüpfte Benefizzielsetzung zugunsten des Spitals in Lambarene habe nach dem aktuellen vorläufigen Stand (Januar 2014) einen Gesamtbetrag von rund 150.000 Euro erbracht. Dieser speise sich aus Spenden in Höhe von rund 100.000 Euro seitens der Besucher der Orgelkonzerte sowie Schul- und Gemeindespenden in Höhe von ca. 50.000 Euro. Der Betrag werde vom DHV um 50.000 Euro aufgestockt. Der Gesamtbetrag von 200.000 Euro werde „bis zum letzten Eurocent“ dem Hospital für die dringend erforderliche Sanierung der Kinderklinik zugeleitet. Die Elektrik dieser Einrichtung sei auf Grund des Tropenklimas marode. „Das Aufkommen an Spenden und Erlösen wird es endlich ermöglichen, für die elementar notwendige Sicherheit von Patienten und Personal zu sorgen“, erläuterte er dar. „Darüber freuen wir uns riesig. Unser besonderer Dank gilt all den vielen Unterstützern.“
Weber dankte der Internationalen Albert Schweitzer Vereinigung (AISL) für ihr Engagement bei der Restauration des Films „Albert Schweitzer“, der einzigen authentischen Filmbiographie mit dem großen Arzt und Humanisten in der Hauptrolle. Der im Rahmen der Pressekonferenz vorgestellte Dokumentarfilm von Jerome Hill und Erica Anderson war 1957 mit dem Oscar ausgezeichnet worden. Für die aufwendige Wiederherstellung des Films unter Einsatz moderner Digitaltechniken sowie für die Restaurierung weiterer bisher unveröffentlichter Filmszenen aus Lambarene hatten die Initiatoren um die 140.000 Euro aufgebracht. Für die Verbreitung von Leben und Werk Schweitzers in der Öffentlichkeit sei der auch als DVD erhältliche Film von „großem Wert und äußerst willkommen“, unterstrich der DHVVorstandsvorsitzende.