Von Einhard Weber
Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu. Zeit für eine kurze Bilanz und einen Ausblick.
Ermutigt von dem Umfrageergebnis, dass Albert Schweitzer noch für jeden vierten Deutschen zu den ersten drei Vorbildern gehört, hatten wir uns viel vorgenommen.
Eine Festschrift im Selbstverlag und ein thematisch geordnetes Zitaten-Buch erschienen rechtzeitig Anfang des Jahres und das Interesse ist erfreulich groß.
Unser Ziel war, die Chance zu nutzen, möglichst vielen Menschen die Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben nahezubringen, da die von Schweitzer nicht nur gelehrte, sondern auch gelebte Mitmenschlichkeit, seine Tier- und Naturliebe immer wichtiger werden in unserer naturentfremdeten, anthropozentrischen und materialistisch-egoistischen Welt.
Was lag näher, als im Namen des weltberühmten Organisten und Orgelbauexperten für sein Werk Benefiz-Orgelkonzerte zu veranstalten? Hatte doch Schweitzer einst selbst durch Orgelkonzerte und Vorträge in Europa sein Spital finanziert. Etwa fünfzig hatten wir geplant, aber dank des Einsatzes von Michael Grüber von ORGANpromotion wurden es rund zweihundert Konzerte, mit Besucherzahlen und einem finanziellen Ergebnis für die Klinik in Lambarene, die deutlich über unseren Erwartungen lagen.
Bei dieser großen Zahl von Veranstaltungen konnten die Mitglieder des Vorstands nicht überall dabei sein. Jedoch waren es viele Ereignisse, wo eine(r) von uns Gast war und eine Ansprache hielt.
Nicht selten wurde aus dem geplanten Konzert eines mit Lesung wie in Bad Homburg mit dem Schauspieler und Regisseur Christian Nickel aus Wien oder gar Albert-Schweitzer-Tage, wie in Hannover mit beeindruckenden Konzerten und einer Predigt unseres Schirmherrn. Und in Wetzlar konnten wir neben den hervorragenden Veranstaltungen Kontakte mit dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf und der Albert-Schweitzer-Schule knüpfen.
Viel Beachtung fanden die Lesungen von Schweitzer-Texten von Frankfurter prominenten Persönlichkeiten in der Katharinenkirche.
Eine Reihe von wegweisenden Einsichten vermittelte das Symposium „Albert Schweitzer und Lambarene 1913-2013. Mission und Humanität“, das vom 24. bis 26. Mai im Dominikanerkloster in Frankfurt durchgeführt wurde.
Eine große Ehre, Freude und ein besonderes Erlebnis war für uns und die zahlreichen Zuhörer, dass Christiane Engel, Enkelin von Albert und Helene Schweitzer, Ärztin und Konzertpianistin, aus den USA kam, um in Offenbach und Hamburg Klavierkonzerte mit Orchester zugunsten des Werkes der Großeltern zu spielen. Vertreter des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene e.V. und der Stiftung Deutsches Albert-Schweitzer-Zentrum hielten in ganz Deutschland Vorträge über unterschiedliche Themen zu Schweitzers Werk und seiner Bedeutung für heute.
Die zentrale Festveranstaltung gestalteten wir mit der Stadt Frankfurt am Main am 7. September in deren „guter Stube“, im altehrwürdigen Römer, wo wir bei vollem Saal zahlreiche Ehrengäste, einschließlich des Botschafters von Gabun, begrüßen durften. Die Festrede von Dr. Friedrich Schorlemmer fesselte das Auditorium. Sie finden sie hier in dieser Ausgabe der Albert-Schweitzer-Perspektiven.
Noch ist das Jubiläumsjahr nicht zu Ende, aber wir denken bereits an das Jahr 2015 mit dem 50. Todestag am 4. September. Da wollen wir die vielen guten Kontakte zu den Medien und Journalisten weiter pflegen, um für die Mitmenschlichkeit und die Ehrfurcht vor der Natur Menschen zu gewinnen, die durch ihr persönliches Engagement, ihre Mitgliedschaft und ihre Spenden dabei helfen, das Werk des großen Humanisten weiterzuführen.